Trendthema, Gefahr oder unsere Zukunft – jede*r hat eine Meinung zu Künstlicher Intelligenz. In immer mehr Branchen und Bereichen unseres alltäglichen Lebens haben moderne Technologien aber bereits ihren Platz gefunden. Trotz Unsicherheiten zeigt sich großes Potenzial – auch für den ÖPNV.
Das bewiesen zuletzt die Ideen beim Landeswettbewerb zur Förderung des Einsatzes von KI im ÖPNV Nordrhein-Westfalen. Vier innovative Gewinnerprojekte werden ab sofort gefördert und umgesetzt. Das Ziel: mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz für einen besseren ÖPNV und einen praktischen Nutzen für ÖPNV-Nutzer*innen sorgen.
Die Gewinner-Projekte
Better Mobility
Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die die erwartbare Auslastung für den Busverkehr vorhersagt. Das Ganze basiert auf den Daten von Verbindungsanfragen in Mobilitätsapps. Auf Basis dieser Prognose können dann zum Beispiel Einsatzplanungen für den Busverkehr unternommen werden. Das sorgt für eine frühzeitige Erkennung von Auslastungsengpässen und schließlich für einen höheren Komfort der Fahrgäste.
Hochschule Niederrhein
In dem Projekt der Hochschule identifiziert die KI Gebiete, die bisher schlecht an die Öffis angebunden sind und in denen sich ein On-Demand-Angebot lohnen würde. Ob sich ein Raum für den On-Demand-Verkehr anbietet, lässt sich an verschiedenen Daten und Zahlen ablesen. Die KI hilft, in dieser Masse an Informationen Muster zu erkennen und eine Aussage über die Notwendigkeit eines On-Demand-Verkehrs zu treffen. Kurz gesagt: Die KI unterstützt dich dabei, im ländlichen Raum mobil zu sein, und deine Reise- und Wartezeit zu verkürzen.
WestVerkehr
Im Kreis Heinsberg nutzt man eine ähnliche Anwendung. Dort ist der MultiBus unterwegs, der nach Bedarf und auf Vorbestellung ohne festen Linienweg fährt. Um Fahrgäste schnellstmöglich abholen zu können, wertet die KI Daten zur Auslastung der Busse, des Wetters sowie möglicher Veranstaltungen aus und gleicht diese mit den Buchungsanfragen ab. So sind die Busse häufiger verfügbar und werden ressourcenschonend eingesetzt.
Match Rider
Auch in Kreuztal analysiert die KI der Match Rider GmbH das Buchungssystem der lokalen Bürgerbusse, um Kundenwünsche und einen potenziellen Andrang bereits frühzeitig zu erkennen. Auf Basis von vergangenen Fahrtwünschen soll eine vorausschauende Nachfrageprognose gestellt werden. Mittels einer App können Fahrgäste ihre Fahrtwünsche angeben bzw. Fahrer*innen diese Wünsche berücksichtigen und einplanen.
Was kommt noch?
Vier Gewinnerprojekte, aber es gibt noch viele weitere Ideen für die Verbesserung des ÖPNV in NRW mithilfe von KI. Eine große Herausforderung im ÖPNV besteht nämlich weiterhin: der Fachkräftemangel. Auffangen könnte die KI diesen beispielsweise mit autonomem Fahren. Zusätzlicher Nebeneffekt: Die Zahl der Unfälle könnte deutlich reduziert werden. Einige Projekte zum autonomen Fahren werden bereits durch Landesmittel gefördert. Es bleibt also abzuwarten, welche Chancen und Perspektiven sich in der Zukunft dank der Hilfe von Künstlicher Intelligenz auftun werden.