Mobilität für alle
Den ÖPNV für alle zugänglich machen
Damit alle Personen den öffentlichen Nahverkehr in NRW problemlos nutzen können, wird an zahlreichen Stellen daran gearbeitet, Barrieren abzubauen. Das betrifft zum einen physische Hindernisse beim täglichen Bus- und Bahnfahren, zum anderen gehören auch digitale Angebote wie Apps und Echtzeit-Anzeigen an Bahnhöfen und Haltestellen dazu.
Im Jahr 2000 ins Leben gerufen, sorgt die Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe (MOF) dafür, dass du dich an den Haltepunkten in NRW wohlfühlst. Dabei geht es um Sicherheit, Pflege und natürlich Barrierefreiheit. In unserem Info-Portal erfährst du mehr über die Bahnhofsoffensive.
Barrierefreiheit analog und digital
Beim Begriff „Barrierefreiheit“ denkst du wie die meisten vermutlich zuerst an stufenlose Einstiege oder Aufzüge bis auf die Gleisplattformen. In NRW arbeiten alle Mobilitätsverantwortlichen auch daran, dass nicht nur die auf den ersten Blick sichtbaren Barrieren verschwinden. In vielen Projekten werden die Probleme angegangen, die du meistens erst bemerkst, wenn du auf die Nutzung angewiesen bist.
Bahnhöfe barrierefrei gestalten
Haltestellen erreichen
Dass Haltepunkte für alle Menschen erreichbar sind – ob für Personen mit Rollator oder Rollstuhl oder für Eltern mit Kinderwagen –, ist an einigen Bahnhöfen und Haltestellen in NRW noch nicht selbstverständlich. Damit große Kanten zwischen Bürgersteig und Fahrbahn oder fehlende Absenkungen aber keine Schwierigkeiten mehr darstellen, investiert das Land NRW seit Jahren mehrere Millionen Euro in den Umbau von Bus- und Bahnhaltestellen.
Ausstattung (Aufzüge, Blindenstreifen, Licht)
Zu der Barrierefreiheit von Bahnsteigen gehören nicht nur Rampen, sondern auch die Instandhaltung der Aufzüge sowie die flächendeckende Einrichtung von Blindenstreifen, die den sicheren Weg aus dem Bahnhof bis zum Zug garantieren. Auch die ausreichende Beleuchtung – gerade bei kleinen Bahnhöfen und zu dunklen Jahreszeiten – gibt dir Sicherheit.
Digitale Abfahrtsanzeigen
Was wäre ein Bahnhof ohne Anzeigetafel? Denk allein an die Fahrgäste, die aufgrund von Schwerhörigkeit oder Taubheit keine Durchsagen hören können und auf die Technik angewiesen sind. Die digitalen Anzeigen werden zudem seit einigen Jahren auch immer mehr an kleineren Haltestellen von Stadtbahnen oder -bussen eingeführt. So wird auch dein Weg zum Zug so barrierearm wie möglich.
Sprachassistenten an der Haltestelle
Andersherum sind blinde Menschen auf Durchsagen und sprachliche Mitteilungen der Systeme angewiesen. Informationen, die durch Lautsprecher schallen, sind dabei das eine, die Sprachansage an den Haltestellen selbst, die durch Knopfdruck die kommenden Ankunftszeiten vorliest, erleichtert die Fahrt mit dem ÖPNV umso mehr.
Busse und Bahnen ohne Einschränkungen nutzen
Stufenfreie Ein- und Ausstiege
Wer erinnert sich noch an die alten Linienbusse, in die man über die hinterste Tür über mehrere riesigen Stufen aussteigen musste? Die Niederflurtechnik hat den Ein- und Ausstieg besonders für mobilitätseingeschränkte Personen deutlich erleichtert – auch für Kinderwagen, Fahrräder oder Reisende mit großen Koffern.
Digitale Anzeige und Durchsagen
Auch hier gilt: Ohne digitale Ansage und Durchsagen von Band oder Fahrer*in geht erstmal wenig. Und zwar für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen. Denn auch, wenn du das Glück hast, sehen und hören zu können – wenn du in einer fremden Stadt unterwegs bist und nicht weißt, wie die Umgebung deiner Zielhaltestelle aussieht, wärst du ohne diese Techniken aufgeschmissen.
Abstellmöglichkeiten im Türbereich
Besonders zu den Hauptverkehrszeiten gilt: Wenn du menschenscheu bist und in einer NRW-Großstadt unterwegs bist, solltest du die hochfrequentierten Linien zur Rushhour meiden. Wenn du dann z. B. noch auf einen Rollstuhl angewiesen bist, macht es die Situation nicht angenehmer. Deshalb beachte bitte, dass es extra ausgewiesene Freiflächen im Türbereich gibt, in denen du Rollstuhlfahrer*innen oder Kinderwagen Vorrang gewährst.
Barrierefreier Zugang zu Apps und Co.
Barrierefreiheit ist nicht immer etwas, das man auf den ersten Blick sehen kann. Damit die Voraussetzungen erfüllt werden können, muss ein weites Feld an Behinderungen mitgedacht werden – einschließlich visueller, auditiver, motorischer, sprachlicher, kognitiver, Sprach-, Lern- und neurologischer Einschränkungen. Durch Projekte wie „mobil.nrw – Barrierefreiheit in Apps“ werden all diese Punkte mitbedacht. Unsichtbar heißt schließlich nicht gleichzeitig barrierefrei.
Gesetzliche Mindestanforderungen
Insgesamt 48 Kriterien für mehr Barrierefreiheit in Nahverkehrs-Apps wurden gemeinsam mit Menschen mit verschiedenen Einschränkungen gelistet, um dich auf jeden Fall per App-Navi ans Ziel zu bringen. Auch bei unserer mobil.nrw App arbeiten wir daran, das Angebot in Zukunft barrierefrei anbieten zu können. Zur Barrierefreiheit auf dieser Website findest du hier nähere Infos – wenn dir Barrieren auffallen, kannst du sie gerne über das Formular melden.
Formate ohne Grenzen
Ob unterschiedliche Schrift- und Icon-Größen, Zoom-Funktionen oder eine kontrastreichere Darstellung: Schon diese kleinen Modifizierungsmöglichkeiten tragen dazu bei, den Zugang zu Apps und digitalen Angeboten wesentlich zu vereinfachen.
Spracheingaben
Mittels Sprachsteuerung in den Apps kann schon der Navigationsweg zum Bahnhof stimmlich unterstützt werden. Für Seheingeschränkte besteht, beispielsweise in der fahrtwind-App, zudem die Möglichkeit, sich die Haltestellen unterwegs via Sprachsteuerung ansagen zu lassen – und kurz vor der richtigen Ausstiegsmöglichkeit den Halteknopf zu bedienen, ganz einfach per App.