Folge dei­ner Pflan­zen­be­stim­mung

Wan­der­tour in NRW

Hei­mi­sche Wild­kräu­ter sind echte Stars: ge­sund, re­gio­nal und gra­tis. In der Post­kar­ten­ku­lis­se Me­cher­nichs in der Nord­ei­fel las­sen sie sich ganz ent­spannt bei einer geführten Wan­de­rung ent­de­cken. Und zum guten Schluss war­tet noch eine ge­heim­nis­vol­le Höhle auf uns.

Be­schrei­bung der Wan­der­tour

Kaum am Bahn­hof Me­cher­nich aus­ge­stie­gen, ist man per Leih­rad ganz schnell im Grü­nen: Mit dem „Eifel e-​Bike“ ra­deln wir lo­cker zum Start­punkt der Rund­tour, dem Café Land-​Genuss an der Ka­kus­höh­le. Ein klei­nes Stück die Ka­kus­stra­ße hin­auf, bie­gen wir lin­ker Hand auf den be­schil­der­ten Wan­der­weg „Ei­fel­Schlei­fe Rund um die Ka­kus­höh­le“ ab. Hier war­tet schon die erste wilde Be­geg­nung auf uns: die Brenn­nes­sel. „Sie ist mein per­sön­li­ches Lieb­lings­su­per­food“, er­zählt Diplom-​Kräuterfachfrau und Guide Mi­ri­am Sta­chiw. „Die Samen der weib­li­chen Brenn­nes­sel schme­cken nussig und ste­cken vol­ler wert­vol­ler Pro­te­ine, Mi­ne­ra­li­en und Vit­ami­ne.“ Wie Mini-​Trauben hän­gen sie im Spät­som­mer dicht an dicht nach unten. „Ge­trock­net kann man die Brenn­nes­sel­sa­men zum Bei­spiel zum Müsli, Brot­auf­strich oder Salat da­zu­ge­ben.“ Nur we­ni­ge Meter wei­ter war­tet mit zart­vio­let­ter Blüte der Wilde Dost – eine wilde Form des Ore­ga­no, be­kannt aus der ita­lie­ni­schen Küche.

Ge­nuss­kü­che am We­ges­rand

Un­glaub­lich viele Wild­pflan­zen be­nennt Mi­ri­am, bis wir den klei­nen Ort Weyer er­rei­chen, aus dem die Kräu­ter­ex­per­tin ur­sprüng­lich kommt. Die heu­ti­ge Düs­sel­dor­fe­rin kehrt re­gel­mä­ßig in ihre Hei­mat zu­rück, um an­de­ren Men­schen die Welt der Kräu­ter und Wild­pflan­zen auf ge­führ­ten Tou­ren und in Work­shops nä­her­zu­brin­gen. „Da ist zum Bei­spiel der Breit­we­ge­rich – unser hei­mi­scher Floh­sa­men. Der Saft sei­ner Blät­ter hilft super gegen Juck­reiz bei In­sek­ten­sti­chen“, be­tont Mi­ri­am. Dann be­geg­net uns eine Pflan­ze, die viele noch aus ihrer Kind­heit ken­nen: „Lö­wen­zahn wird zu Un­recht oft als Un­kraut be­zeich­net, dabei kann man seine jun­gen Blät­ter gut als Salat essen. Aus den Lö­wen­zahn­blü­ten­blät­tern lässt sich au­ßer­dem Sirup ma­chen, ein per­fek­ter ve­ga­ner Honig!“

Post­kar­ten­mo­tiv: Weyer, Wie­sen und Wald

Grüne Hügel, Wie­sen, Wald, Kühe, die in der Sonne dösen, außer dem Zir­pen der Gril­len ist nichts zu hören. Vom Wind ge­form­te Kie­fern ragen dem Blau des Him­mels ent­ge­gen, es duf­tet herr­lich wür­zig nach Harz. Aus ihren fri­schen Na­deln las­sen sich im Früh­jahr al­ler­lei Köst­lich­kei­ten her­stel­len, zum Bei­spiel zi­tro­ni­ges Kie­fer­na­del­salz oder Kie­fern­si­rup, der nicht nur gut schmeckt, son­dern auch gegen Hus­ten hilft. Links führt die Be­schil­de­rung in einen Feld­weg, wir nä­hern uns dem Na­tur­schutz­ge­biet „Kalk­ma­ger­ra­sen­kom­plex bei Weyer“. Ab jetzt heißt es: Nur noch gu­cken, nicht pflü­cken, denn Wild­kräu­ter­sam­meln ist in Na­tur­schutz­ge­bie­ten ver­bo­ten. Und das aus gutem Grund: Kalk­ma­ger­ra­sen sind Hot­spots der Ar­ten­viel­falt aber lei­der sel­ten und ge­fähr­det. Am Ende der Tour er­war­tet uns noch die Ka­kus­höh­le. Hier haus­te der Sage nach einst der böse Riese Kakus. Wer die Höhle be­tritt, wird von ihrem ge­heim­nis­vol­len Flair so­fort ver­zau­bert sein.

Ein­kehr­mög­lich­kei­ten

Café Land-​Genuss, Ka­kus­stra­ße 3, 53894 Me­cher­nich

Ein­stei­gen und NRW ent­de­cken!

Linie: Ruf­bus 830, Schie­nen­er­satz­ver­kehr Bus RB 24/RE 22/Eifel e-​Bike ab Bahn­hof Me­cher­nich
Tak­tung: halb­stünd­lich

Wich­tig: 

Samm­le nur die Wild­kräu­ter, die du zu 100 Pro­zent be­stim­men kannst – zum Bei­spiel mit der Hilfe von Apps oder Bü­chern zur Pflan­zen­be­stim­mung. Am meis­ten über die wich­tigs­ten Kräu­ter er­fährst du auf einer ge­führ­ten Tour. Ein­fach bu­chen unter: www.die­min­ze­rin.de

Re­gi­on:
Eifel
Stre­cke:
Stre­cken­län­ge: 7,8 km (Hö­hen­me­ter: 120 m)
Dauer:
ca. 2 Stun­den (ohne Pause)
Schwie­rig­keits­grad:
mit­tel
We­ge­mar­kie­rung:
keine
Bahn­hof Me­cher­nich

53894 Me­cher­nich
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