Radschnellweg Ruhr RS1: Klimafreundlich durchs Ruhrgebiet

Einmal quer durchs Ruhrgebiet radeln: Auf einer Strecke von 114 Kilometern soll der Radschnellweg Ruhr, kurz RS1, die Region klimafreundlich verbinden.

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Zur Arbeit nach Dortmund pendeln, abends noch schnell in Essen einkaufen und am Wochenende einen Ausflug nach Hamm unternehmen: Um diese Wege zurückzulegen, nutzen die meisten Menschen momentan einen privaten Pkw oder den Nahverkehr. In Zukunft soll auch die Fahrt mit dem Rad eine sichere und schnelle Option werden – dank des Radschnellwegs Ruhr. Dieser „Rad-Highway“ wird von West nach Ost durch das Ruhrgebiet verlaufen und auf einer Länge von 114 Kilometern elf Städte miteinander verbinden. Ob im Alltag oder in der Freizeit: Der RS1 erleichtert den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad, entlastet so verstopfte Straßen und überfüllte Züge – und stärkt die klimafreundliche Mobilität im Zentrum NRWs.

Fakten

Von der Idee zur Umsetzung

Die Idee zum Schnellweg für Pendler*innen, Tourist*innen und alle, die sich mit dem Fahrrad schnell auf der Achse zwischen Hamm und Duisburg bewegen möchten, entstand im Jahr 2010. Einen ersten Eindruck, wie es ist, in der Region mit dem Rad schnell von A nach B zu kommen, erhielten Anwohner*innen des Ruhrgebiets im gleichen Jahr mit der Aktion „Still-Leben Ruhrschnellweg“: Im Rahmen des Projekts wurden die A40, Teile der A52 und die B1 von Duisburg bis nach Dortmund für den motorisierten Individualverkehr gesperrt und für Fußgänger*innen sowie Radfahrer*innen freigegeben. Etwa drei Millionen Menschen nahmen die Straßen, die sonst für Autos vorgesehen sind, in Beschlag.

Abschnitt für Abschnitt

Bei der Umsetzung des Radschnellwegs Ruhr wird vor allem auf stillgelegte Bahntrassen gesetzt: Diese bringen bereits gute Voraussetzungen für Radwege mit, zum Beispiel geringe Steigungen. 2015 wurde ein erster, sechs Kilometer langer Teilabschnitt zwischen Mülheim an der Ruhr und Essen eröffnet. Seitdem kamen sukzessive weitere Teilstücke hinzu – unter anderem in Gelsenkirchen, Bochum, Essen und Dortmund. Zudem wurde die Planung des Radschnellwegs erweitert: Seit 2022 steht fest, dass die Strecke des RS1 rund 15 Kilometer weiter westlich in Moers enden wird und nicht wie ursprünglich geplant bereits in Duisburg. Wann der Radschnellweg Ruhr durchgängig befahrbar sein wird, lässt sich nicht genau sagen – in vielen der beteiligten Städte läuft noch die Vor- bzw. Entwurfsplanung, Baubeginne sind in den kommenden Jahren geplant.Die Stadt Bochum beispielsweise arbeitet bereits an der Umsetzung weiterer Bauabschnitte, unter anderem soll es eine Trasse durch die Innenstadt geben. Außerdem strebt die Stadt Dortmund an, eine Befahrbarkeit des RS1 im Stadtgebiet bis zum Jahr 2030 zu realisieren. Planungen und Baufortschritte entlang der einzelnen Abschnitte des Radschnellwegs können Interessierte im Projektatlas, einer interaktiven Karte zum RS1, anschauen.

Das Kooperationsprojekt RS1

Der Radschnellweg Ruhr ist ein Kooperationsprojekt von Straßen.NRW und dem Regionalverband Ruhr (RVR) mit den Kommunen entlang der Strecke. Auch Akteure wie die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sind an der Planung beteiligt. Während der Regionalverband Ruhr die erste Teilstrecke zwischen Mülheim und Essen fertiggestellt hatte, treibt nun der Landesbetrieb Straßen.NRW den Bau auf den restlichen Kilometern voran.

NRW investiert in Radweginfrastruktur

Weil der Radverkehr in Nordrhein-Westfalen immer mehr an Bedeutung gewinnt und neben dem ÖPNV eine wichtige Säule der Mobilitätswende ist, stellt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr für den Erhalt und Ausbau der Radwegeinfrastruktur allein in diesem Jahr rund 77 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel der Landesregierung ist es, bis 2027 zusätzlich 1.000 Kilometer neue Radwege in Nordrhein-Westfalen und so ein möglichst flächendeckendes Radverkehrsnetz zu schaffen.