Im Dezember 2024 fand unter dem Motto „Mobilität besser machen“ der Mobilitätstag NRW im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Düsseldorf statt. Nach zahlreichen Diskussionen und Vorträgen war das abschließende Highlight des Mobilitätstages die Verleihung des Mobilitätspreis.NRW. Die Freude war bei allen riesengroß, als die Moderatorin Catherine Vogel gemeinsam mit Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, verkündete: „Platz 1 für den Mobilitätspreis 2024 geht nach Lüdinghausen zum Bürgerbus!“
Das Siegerprojekt: Bürgerbus Lüdinghausen
Der Bürgerbus Lüdinghausen ist zurecht der Gewinner des Mobilitätspreis.NRW 2024. Denn es ist ein Projekt, bei dem der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse an den Nahverkehr im Vordergrund stehen. Die Buchung ist ganz einfach: Per App, Internet oder Telefon können die Mitfahrenden die gewünschte Abfahrtszeit und den Ort bestimmen und auch, mit wie vielen Personen sie fahren möchten. Wenn Hilfsmittel mitgeführt werden, helfen die Fahrer*innen natürlich beim Ein- und Aussteigen. Durch das On-Demand-Konzept wird die Mobilität im ländlichen Raum zuverlässiger.
„Ich glaube, dass wir den Schritt gewagt haben, mehr auf die Menschen zuzugehen“, antwortet Thaddäus Wichmann, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Lüdinghausen, auf die Frage, was das Erfolgsrezept des Projekts sei. Und das Projekt trägt Früchte: Seitdem der Bürgerbus Lüdinghausen seinen Blick auch auf die Gruppe der Berufspendler*innen richtet, zeigt sich auch in Zahlen, wie gut der Bürgerbus gebucht wird – und zwar mehr als 1.300 Mal monatlich.
Mit dem Preisgeld möchte das Projekt in seine App investieren und um künstliche Intelligenz erweitern, sodass die Buchung in Zukunft noch einfacher wird, zum Beispiel per Sprachnachricht. Thaddäus Wichmann ist euphorisch und motiviert: „Wir sind hier noch nicht am Ende!“
Die Bürgerbusse NRW
Die ehrenamtlich betriebenen Bürgerbusse in NRW kommen zum Einsatz, wenn der ÖPNV an seine Grenzen kommt. Dabei sind sie viel mehr als nur Lückenfüller. Bei den Bürgerbussen handelt es sich nicht um On-Demand-Shuttles. Eine Konkurrenz oder Alternative zum Bus- und Bahnverkehr sind sie ebenso nicht: Ihre Einsatzgebiete liegen in den Lücken des regulären ÖPNV. Dabei fahren die Busse entlang festgelegter Linien und definierter Haltepunkte. Gefördert werden die Bürgerbusprojekte durch das Land NRW. Die über 3.200 aktiven ehrenamtlichen Fahrer*innen der 150 Vereine in NRW legen jährlich 6 Millionen Kilometer zurück, um rund 1,5 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel zu bringen – getreu dem Motto „Niemand bleibt auf der Strecke“.