Kli­ma­ent­las­tung mit dem pri­va­ten Pkw? Das geht!

Der ÖPNV in NRW wird dank Stre­cken­aus­bau und fle­xi­bler An­ge­bo­te immer at­trak­ti­ver – um­welt­freund­li­che An­sät­ze gibt es aber auch für Pkw-​Besitzer*innen.

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Mehr Hal­te­stel­len, neue Stre­cken, kun­den­ori­en­tier­te Mög­lich­kei­ten – das An­ge­bot des ÖPNV in NRW wächst immer wei­ter. Das kommt den Men­schen vor Ort zu­gu­te. Immer mehr Leute stei­gen auf um­welt­freund­li­che und fle­xi­ble Mo­bi­li­täts­lö­sun­gen um. Doch noch immer macht der mo­to­ri­sier­te In­di­vi­du­al­ver­kehr mehr als 70 Pro­zent des tag­täg­li­chen Stra­ßen­ver­kehrs aus. Nicht jede*r will und vor allem kann sich aus­schließ­lich auf den ÖPNV ver­las­sen – be­son­ders in länd­li­chen Re­gio­nen.

Genau an die­sem Punkt haben Un­ter­neh­men wie goFLUX an­ge­setzt. Denn: Warum soll man nicht auch ver­su­chen, den ei­ge­nen Pkw so um­welt­be­wusst und ef­fi­zi­ent wie nur mög­lich zu nut­zen? Pri­va­te Pkw ste­hen meis­tens 23 Stun­den pro Tag un­ge­nutzt am Stra­ßen­rand – da ist noch viel Luft nach oben, um die ef­fi­zi­en­te Au­to­nut­zung zu ver­bes­sern. Zwei An­sät­ze sind das klas­si­sche Bil­den von Fahr­ge­mein­schaf­ten sowie in­zwi­schen be­währ­te Carsharing-​Systeme.

Fun Facts

  • Die Carsharing-​Hauptstadt in NRW ist: Köln! Auf 1.000 Ein­woh­ner*innen kom­men 1,43 Autos (Stand 2022).
  • Car­sha­ring gibt es mitt­ler­wei­le an 1.082 Orten.
  • Rund 250 An­bie­ter stel­len circa 34.000 Fahr­zeu­ge be­reit (Stand 01/2023).

Wel­che For­men des Car­sha­rings gibt es?

Car­sha­ring be­deu­tet schlicht­weg: Man teilt sich ge­mein­sam mit meh­re­ren Per­so­nen ein Auto. So spa­ren sich die Nut­zen­den Un­ter­hal­tungs­kos­ten und ent­las­ten die Park- und Ver­kehrs­si­tua­ti­on. Un­ter­teilt wird Car­sha­ring nor­ma­ler­wei­se in „Free-​floating“ und „sta­ti­ons­ba­siert“. Free-​floating be­deu­tet, dass das Fahr­zeug in einer de­fi­nier­ten Zone an jedem be­lie­bi­gen Park­platz ab­ge­stellt wer­den kann. Ge­or­tet wird es dann per Anbieter-​App. Beim sta­ti­ons­ba­sier­ten Sys­tem hin­ge­gen holt man das Auto an einem be­stimm­ten Park­platz ab und bringt es nach Be­en­di­gung der Leihe wie­der dort­hin zu­rück. Häu­fig gibt es spe­zi­ell ge­kenn­zeich­ne­te Park­plät­ze.

Neben die­sen zwei For­men gibt es eine wei­te­re: das pri­va­te Car­sha­ring. Diese wird auch als die „Ur­form des Car­sha­rings“ be­zeich­net. Auf di­ver­sen Platt­for­men kann man sein ei­ge­nes Auto an­bie­ten und an an­de­re ver­mie­ten. Das macht es deut­lich leich­ter, auch recht­li­che Fra­gen, zum Bei­spiel wer für Un­fäl­le haf­tet, zu klä­ren und einen Ver­si­che­rungs­schutz zu nut­zen. Auch pri­va­tes Car­sha­ring hat na­tür­lich Vor- und Nach­tei­le, wobei di­ver­se Aspek­te wie Steu­ern oder Ver­si­che­run­gen be­ach­tet wer­den müs­sen.

Wie lässt sich Car­sha­ring mit dem ÖPNV ver­bin­den?

Warum aber nicht ein­fach Car­sha­ring mit dem ÖPNV ver­bin­den und ge­mein­sam CO2 ein­spa­ren, um den Ver­kehr zu ent­las­ten? Genau die Frage stell­te sich das Köl­ner Start-​up goFlux und zeigt damit, wie eine Mo­bi­li­täts­maß­nah­me für die Zu­kunft aus­se­hen kann. goFLUX ist eine Mitfahr-​App, die dafür aus­ge­legt ist, Fahr­ge­mein­schaf­ten zu bil­den. Ge­ra­de Kurz- und täg­li­che Pen­del­stre­cken sol­len durch den Dienst ab­ge­deckt wer­den. Nut­zer*innen kön­nen also Fahr­ten an­bie­ten oder sich für be­stehen­de Fahr­ten an­mel­den.

mobili-​TALK

Auch beim Bünd­nis für Mo­bi­li­tät geht es um in­no­va­ti­ve Ideen und span­nen­de Mo­bi­li­täts­pro­jek­te – da darf goFLUX nicht feh­len. Des­halb be­rich­ten in der ak­tu­el­len Podcast-​Folge Anja Wen­ma­kers, Ge­schäfts­füh­re­rin der SWB Bus und Bahn, und Wolf­ram Uer­lich, Ge­schäfts­füh­rer der goFLUX Mo­bi­li­ty GmbH, von ihrer Zu­sam­men­ar­beit und wie sie zum Vor­rei­ter in Deutsch­land in Sa­chen Pendel-​Fahrgemeinschaften ge­wor­den sind.

Doch wie funk­tio­niert das? In der App gibst du ein­fach dei­nen Wohn- und Ar­beits­ort ein und er­hältst di­rekt pas­sen­de Vor­schlä­ge für Fahr­ge­mein­schaf­ten auf dein Smart­phone. Die App zeigt dir den ent­spre­chen­den Treff­punkt an und na­vi­giert dich ans Ziel. So­wohl die Ab­rech­nung als auch die Kos­ten­tei­lung er­folgt ganz ein­fach per App. Damit kön­nen Au­to­fah­ren­de durch­schnitt­lich etwa 97 Euro im Monat spa­ren. Und was un­ter­schei­det goFLUX von an­de­ren Mitfahr-​Apps? Das Un­ter­neh­men ko­ope­riert mit Ver­kehrs­ver­bün­den und -​anbietern, so­dass ÖPNV-​Nutzende viele fle­xi­ble Mo­bi­li­täts­mög­lich­kei­ten nut­zen und kom­bi­nie­ren kön­nen. Damit soll die In­ter­mo­da­li­tät in Deutsch­land, also die Ver­bin­dung zwi­schen Bah­nen, Bus­sen und Fahr­ge­mein­schaf­ten sowie die An­bin­dung von Rand- bzw. länd­li­chen Ge­bie­ten, un­ter­stützt wer­den. Wenn du In­ha­ber*in eines Deutsch­land­ti­ckets oder eines an­de­ren ÖPNV-​Abos bist, hast du üb­ri­gens noch mehr Vor­tei­le: Du fährst auf zwei Stre­cken bis zu 30 Ki­lo­me­ter kos­ten­los mit – und das täg­lich.

Nach­hal­tig­keits­preis für goFLUX

Seit 2022 ko­ope­riert goFLUX mit der SWB Bus und Bahn in Bonn – und das be­geis­tert nicht nur die Nut­zer*innen, son­dern auch die Leute vom Fach. In die­sem Fall die Jury des Wett­be­werbs „Pro­jekt Nach­hal­tig­keit“: Im Be­reich „Zu­kunft – Trans­for­ma­ti­on“ wurde goFLUX nun aus­ge­zeich­net. Durch re­gio­na­le Fahr­ge­mein­schaf­ten wird der CO2-​Ausstoß mi­ni­miert und der Um­stieg auf um­welt­freund­li­che Mo­bi­li­täts­lö­sun­gen er­lei­chert.

Car­sha­ring für Un­ter­neh­men

In­ter­es­sant ist die App goFLUX aber nicht nur für Pri­vat­kund*innen. Auch Un­ter­neh­men kön­nen die App zum Er­rei­chen ihrer Nach­hal­tig­keits­zie­le nut­zen – und na­tür­lich, um ihren Mit­ar­bei­ten­den die täg­li­chen Fahr­ten zu ver­kür­zen und zu er­leich­tern. Durch die Nut­zung der An­ge­bo­te kann nicht nur CO2 und Geld ein­ge­spart wer­den, son­dern auch der so­zia­le Aspekt her­vor­ge­ho­ben wer­den. Gleich­zei­tig wird die Park­platz­si­tua­ti­on be­son­ders in den In­nen­städ­ten ent­las­tet, wo­durch neue Mög­lich­kei­ten im Park­raum­ma­nage­ment ent­ste­hen.

Die beste Er­gän­zung zum ÖPNV

Kurz ge­sagt: Man kann das Auto also durch­aus um­welt­freund­lich nut­zen. Car­sha­ring ist ein tol­les An­ge­bot für dich, um fle­xi­bel mobil zu sein – ob mit oder ohne ei­ge­nes Auto. Die beste Mög­lich­keit bleibt dabei nach wie vor die Fahr­ge­mein­schaft. So kommst du ge­mein­sam mit an­de­ren schnellst­mög­lich an dein Ziel.