Iserlohn autonom: Unterwegs mit dem a-Bus

Abholservice auf Knopfdruck: Der a-Bus in Iserlohn bringt dich bei gemütlichen 18 km/h vom Stadtbahnhof zur Fachhochschule – fast komplett autonom.

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Seit Oktober 2021 wird in Iserlohn im Rahmen eines Pilotprojekts auf autonome Mobilität gesetzt. Der sogenannte a-Bus bedient die 1,5 Kilometer lange Strecke zwischen Stadtbahnhof und dem Campus der FH Südwestfalen im 15-Minuten-Takt – und Fahrgäste dürfen kostenlos mitfahren. An der Fachhochschule befindet sich ein Infopunkt mit Terminal, über den der a-Bus per Knopfdruck angefordert werden kann und über den sein Aufenthaltsort angezeigt wird. Eine digitale Infotafel am Stadtbahnhof soll in Kürze eingerichtet werden. Die Testphase der a-Busse läuft noch bis zum 30. Juni 2023.

 

Kurz & knapp
  • Fahrgastanzahl: 6 Personen (Sitzplätze)
  • Motorleistung: 2 x 8 kW nominal/elektrisch/Allradantrieb
  • Höchstgeschwindigkeit: 18 km/h
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 3.050 kg
  • Regelbetrieb: 8-15 Uhr
  • Strecke: Iserlohn Stadtbahnhof – Alexanderhöhe – Campus FH Südwestfalen

ÖPNV-Ergänzung statt -Ersatz

Mit seinen sechs Sitzplätzen bei weniger als 20 km/h Höchstgeschwindigkeit wird das „Waldstadt-Büssken“ keineswegs als Konkurrenz zum öffentlichen Nahverkehr gesehen, sondern als moderne Ergänzung, um Lücken im Angebot effizient zu schließen. Da der a-Bus als Gemeinschaftsprojekt organisiert ist, wurde ein Fahrzeug von der FH Südwestfalen und eins von der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) angeschafft. Ziel des Pilotprojekts „a-BUS Iserlohn – New Mobility Lab“ ist es, Erkenntnisse zum automatisierten Fahren im ÖPNV zu gewinnen. Die Shuttlebusse werden im Rahmen der Digitalen Modellregion NRW als Teilprojekt der Smart City in Iserlohn getestet.

Projektpartner*innen

Austausch für langfristige Lösungen

Analysen und Ergebnisse des a-Bus-Projekts waren auch Thema beim ersten Mobilitätsforum der REGIONALE 2025 im März dieses Jahres. Ziel ist es, für die Region Südwestfalen zukunftsfähige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und nachhaltige Projektideen zu fördern und durchzusetzen – ohne dabei bewährte Modelle über den Haufen zu werfen. Um die Eindrücke und Bewertungen aus der Bevölkerung miteinzubeziehen, lud der Mobilitätsbeirat auch Bürger*innen zur Diskussion ein. Die Erstellung einer Mobilitätsstrategie für Südwestfalen unterstützt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW mit 80.000 Euro.

Unterstützung durch das Land NRW

Für das a-Bus-Projekt steht ein Budget von 3,9 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land NRW unterstützt die Umsetzung mit einem Förderanteil von 2,7 Millionen Euro, damit die zwei Shuttlebusse gemütlich ihre Kurzstrecke entlangfahren können.

Wird NRW autonom?

Ob die autonomen Shuttles über die Testphase hinaus in Iserlohn nahtlos weiterfahren, steht derzeit noch nicht fest. Dafür müssten die Fahrzeuge noch einige entscheidende Verkehrsverhalten automatisieren, denn der Operator, der aktuell noch im Fahrzeug mitfährt und bei brenzligen Situationen eingreift, wäre im regulären Betrieb nicht mehr eingeplant. Übrigens: Iserlohn ist nicht die erste Stadt, in der die Mobilität der Zukunft mit autonomen Shuttles in die Tat umgesetzt wird. Als Vorreiter gilt Monheim, deren Altstadtstromer seit Februar 2020 mit 100 Prozent Ökostrom ihre Runden drehen und sich schon ins Stadtbild integriert haben. Bereits im Juli 2021 ist SOfia in Soest gestartet. Alle Projekte profitieren von Fördergeldern des Landes, um zukünftigen Projekten die Wege zu bereiten.