Fahrradfahren liegt voll im Trend. Doch wie kann man noch mehr Menschen dazu bewegen, auch für alltägliche Wege aufs (E-)Bike umzusteigen? Der Kreis Unna hat im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche eine städteübergreifende Aktion ins Leben gerufen, die sich auch langfristig etabliert hat: das Ladepäuschen.
Wer sich auf’s E-Bike schwingt, schaut vor der Abfahrt immer noch schnell auf den Akkustand: Wie weit kann ich fahren? Wann kann ich wieder laden? Und das ist nicht immer einfach zu beantworten, wie Birgit Heinekamp, Radbeauftragte im Kreis Unna, berichtet: „Eine Kollegin, die fast ausschließlich mit dem E-Bike unterwegs ist, erzählte, dass sie während eines Behördentermins ihren E-Bike-Akku laden wollte. Auf ihre Nachfrage, ob sie denn dafür eine Steckdose nutzen dürfe, mussten erst mehrere interne Telefonate geführt werden, bevor sie die Erlaubnis erhielt“ – ein maßgebendes Zeichen, dringend etwas verändern zu müssen.
Unna sorgt für Ladeinfrastruktur
Wem also unterwegs die Power ausgeht, kann seinen Akku ganz einfach und kostenlos an einer der Stationen wieder aufladen. Die Aktion Ladepäuschen soll die Bürger*innen motivieren, aufs E-Bike umzusteigen und dieses häufiger im Alltag zu nutzen. Die meisten der täglichen Wege – zur Arbeit oder zur Schule – haben nämlich eine Länge von unter zehn Kilometern.
Ein Projekt mit Wirkung
Die vielen Ladepäuschen zeigen, dass es sich lohnt, gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Eine Ladung kostet die teilnehmenden Betriebe nur wenige Cents (etwa 7,2 bis 40 Cent pro Ladung). Dafür steigen aber nicht nur mehr Menschen auf das Rad um und tun etwas für Umwelt und Verkehr, sondern kehren auch bei Dienstleistenden ein und stärken somit lokale Betriebe.
Ein weiterer Vorteil, ist die öffentliche Aufmerksamkeit für umweltfreundliche Antriebe: „Die leuchtend gelben Aufkleber machen das Thema E-Mobilität im öffentlichen Raum sichtbar und veranlassen mehr Menschen, aufs E-Bike oder Fahrrad umzusteigen. Win-Win-Win also – für die Unternehmen, für Radelnde und fürs Klima“, sagt Birgit Heinekamp.
Wie geht es weiter?
Wenn es nach Birgit Heinekamp geht, soll das Ladenetz stetig erweitert werden – auch über den Kreis Unna hinaus. Mit der Stadt Hamm beispielsweise wurde mittlerweile ein weiterer Standort erschlossen. Auch in Dortmund haben einige Betriebe Interesse geäußert.