Auf dem Hermannsweg zur Sparrenburg
Wandertour in NRW
Highlight der Tour: Die Sparrenburg. Ob die Stadt Bielefeld existiert, darüber sind sich die Experten bekanntlich uneins. Die Sparrenburg allerdings thront seit 1250 auf den Höhen des Osnings. Aus einer kleinen Burg wurde im 16. Jahrhundert eine beeindruckende Festung mit ihren spitzwinkligen Bastionen. Von April bis Oktober kann man die Kasematten der Sparrenburg besichtigen und den Turm der Burg besteigen.
Einkehrmöglichkeiten
Die Wanderung von Steinhagen zur Sparrenburg bietet eine rekordverdächtige Dichte an Einkehrmöglichkeiten: Direkt am Hermannsweg locken das Restaurant mit dem lustigen Namen "Peter auf'm Berge", der Kiosk am Aussichtsturm Hünenburg, der Meierhof Olderdissen (mein Geheim-Tipp: das Edelweissbier von Büble), der Biergarten am Mercure Hotel mit Wahnsinns-Blick auf Bielefeld und Sparrenburg und schließlich das Restaurant Sparrenburg am Ziel.
Familien/Handicap-Variante
Die Tour ist familientauglich. Für Familien mit ganz kleinen Kindern empfiehlt es sich, mit dem Bus 24 zur Haltestelle „Tierpark“ in Bielefeld zu fahren und eine große Runde durch den Tierpark zu drehen.
Beschreibung der Wandertour
Am Haltepunkt Steinhagen gehen wir zur Hauptstraße und sehen dort schöne Wegweiser zum Hermannsweg. Wir folgen der Straße Richtung Hermannshöhen, die schon in der Ferne sichtbar sind. Nachdem wir die berühmt-berüchtigte Bundesstraße 68 überquert haben, erreichen wir einen Kilometer nach dem Bahnhof die Natur und gehen auf einem schönen Pfad weiter. Wir wandern langsam aber stetig bergan Richtung Kammweg.
Nach knapp drei Kilometern haben wir den Hermannsweg erreicht, hurra! 600 Meter später kommen wir zu einem Bergsattel, an dem vor Urzeiten ein gewisser Peter auf'm Berg gewohnt haben soll. Was für ein Peter das war, ist nicht überliefert: Peter Neururer, Peter Ustinov, Peter der Große? Vielleicht war es der Peter aus der berühmten Mondfahrt, denn es geht nach dem Bergsattel ganz schön bergan und einige Zeit später können wir eine Raketen-Abschuss-Basis erkennen. Als wir näher kommen, erkennen wir, dass es sich wohl um eine optische Täuschung gehandelt hat. Bei dem steil aufragenden Bauwerk handelt es sich vielmehr um den Fernsehturm von Bielefeld auf der Hünenburg. Die Hünenburg war früher eine keltische Fluchtburg. Dafür hatten sich die Kelten eine exponierte Stelle ausgesucht, um in die Ferne sehen zu können. 1978 haben die Bielefelder*innen dann einen Turm dahin gestellt, um fernzusehen. Passt auffallend.
Wir wandern weiter auf unserem Kammweg, folgen dem "H" und gehen durch die Bärlauch-Buchenwälder am Jostberg. Im Frühjahr kann man sich dort mit dem "deutschem Knoblauch" eindecken. Nach einer Acht-Wege-Spinne (habe ich noch nie gesehen, aber das ist mal wirklich eine zoologisch korrekte Spinne!) erreichen wir den Tierpark Olderdissen. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass ein Weitwanderweg wie der Hermannsweg mitten durch einen Tierpark führt. Man kann die 600 Tiere des Tierparks übrigens - das ist wohl einmalig in Deutschland – ohne Eintritt besuchen. Wir verlassen den Tierpark und gehen nach einer Bürgersteigpassage rechter Hand in den Park am Johannisberg. Wer jetzt noch Power hat, kann sich auf den Trimmgeräten des "Bewegungspark Johannisberg" austoben.
Hinter dem Hotel Park Inn erreichen wir den Balkon von Bielefeld mit Blick über die Stadt, Bethel und die Sparrenburg. Wir gehen einen gepflasterten Weg bergab, unterqueren die Stadtautobahn und überqueren eine vierspurige Straße. Dann wandern wir rechts an der Kunsthalle vorbei, vor den Gleisen der Stadtbahn am Adenauerplatz links und überqueren die Gleise. Und dann geht es zum Schlussanstieg bergan auf die imposante Sparrenburg. Nach einem Rundgang mit anschließender Einkehr gehen wir zurück zur Stadtbahn am Adenauerplatz.
Information
Region: Ostwestfalen |
Strecke: 10,5 km |
Dauer: 3,5 Stunden |
Schwierigkeitsgrad: mittel |
Wegemarkierung: Von Steinhagen „offener Pfeil", bis zur Sparrenburg weißes „H" auf schwarzem Grund |
33803 Steinhagen