Auf dem Weg der Vielfalt
Wandertour in NRW
Highlight der Tour: Der Historische Hohlweg. Schon einen Kilometer hinter dem Bahnhof wandern wir in einen mächtigen Hohlweg hinein, der sich im Verlauf des Weges eher wie eine Schlucht anfühlt. Am Beginn befindet sich eine Tafel, die über die Entstehung eines Hohlwegs und alte Handelswege berichtet. Eine mächtige Holzskulptur macht deutlich, wie die Hohlwege entstanden. Wir sehen einen gedrungenen Ochsen, der eine schwere Holzlast zieht.
Einkehrmöglichkeit
Nach der Hälfte der Strecke kann man beim Bahnübergang in Ottbergen im Gasthof Steineck einkehren. Am Ortseingang von Bruchhausen wandern wir am Quellenhof vorbei, dort kann man sich ein vorgezogenes Belohnungsbier gönnen.
Beschreibung der Wandertour
Wir gehen vom Bahnhof aus Richtung Norden, durch den Tunnel unter den Bahngleisen hindurch und folgen der Straße, die leicht bergan führt. Nach einem Kilometer biegen wir links in einen Hohlweg ein. Unser Weg kennt für einen weiteren Kilometer nur eine Richtung: bergan. Da lohnt es sich, ab und zu stehen zu bleiben und den Blick über das Tal der Nethe und Ottbergen schweifen zu lassen. In einem Waldstück haben wir zwei Kilometer hinter dem Bahnhof den höchsten Punkt unserer Tour erreicht und gehen auf einem schmalen Waldpfad bergab, später auf einem asphaltierten Feldweg weiter Richtung Tal. Weiter geht es auf einem wunderschönen Graspfad. Unsere Wandertour nennt sich „Wege der Vielfalt“ und das kann man auch in Bezug auf die Wegebeschaffenheit nur unterschreiben. Vielfalt und Abwechslung werden geboten. Und ich muss an dieser Stelle auch die vielen Info-Tafeln am Wegesrand loben, auf denen naturkundliche Besonderheiten erläutert werden, an denen man viel zu oft achtlos vorbei läuft. Ob Auengebiete, Wegsäume, Wacholderheiden oder Kalk-Halbtrockenrasen (gibt es eigentlich auch einen Volltrockenrasen oder Halbnassrasen?), alles wird liebevoll auf den Tafeln erklärt. Wir gehen an einem Bauernhof vorbei und kurz danach über eine Landstraße und dann geht es wieder bergan, zunächst leicht, dann richtig alpin mit Serpentinen. Dieser Weg hat es wirklich in sich.
Wir nähern uns langsam der Bundesstraße, die wir am Bahnübergang überqueren müssen und ganz scharf rechts am Bahndamm weitergehen. Die Strecke Kreiensen – Ottbergen – Altenbeken ist eine traditionsreiche Bahnstrecke, die von Dampflokenthusiasten gerne noch mit fauchenden Ungeheuern bespielt wird. Aber der Bahndamm hat es auch fernab von Eisenbahnromantik in sich. Wir lesen auf einer Infotafel etwas über den „Lebensraum Bahndamm“ und sehen daneben eine Ringelnatter. Da kann man nur sagen: Augen auf beim Bahndamm-Wandern!
Es geht noch eine Weile an den Gleisen entlang, bis wir schließlich über eine schicke Brücke die Nethe überqueren, sehr nethe Sache ist das! Dann gehen wir auf einem langgestreckten Feldweg Richtung Bruchhausen. Am Ortseingang wandern wir rechts Richtung Quellenhof und kurz vor dem Gasthaus links und erreichen bald eine Art Kurpark. Dort geht es rechts zum Silberbach, den wir kurze Zeit später überqueren. In Bruchhausen gibt es mit Sicherheit keinen Schatz im Silbersee, aber mit Sicherheit einen Schatz im Silberbach. Wir überqueren die Landstraße und gehen ein letztes Mal bergan, bis wir ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen „Helden“ von Bruchhausen erreichen. Nun ja, vergangene Zeiten. Langsam, aber sicher geht es über Waldwege und Graswege bergab. Wir wandern an einem schönen Bachlauf und können linker Hand schon die Kirche von Ottbergen sehen. Diese Kirche soll man ja immer im Dorf lassen und das tun wir auch, denn wir wandern unmittelbar an dem Gotteshaus durch Ottbergen hindurch. Wir gehen an wunderschönen Fachwerkhäusern vorbei, überqueren die Hauptstraße und sind ruckizucki wieder am Bahnhof von Ottbergen angelangt, auf unseren „Wegen der Vielfalt.“
Information
Region: Ostwestfalen |
Strecke: 12,9 km (Höhenunterschied: 393 m) |
Dauer: 4 Stunden |
Schwierigkeitsgrad: mittel |
Wegemarkierung: Logo „Der Erlesene Weg“ (grün-schwarzes Emblem, Ausrufezeichen und Blatt) |
37671 Höxter