Von Struffeltkopf und Drachenzähnen
Wandertour in NRW
Für kleine Fluchten aus dem Alltag versprechen die Eifelsteig-Partnerwege Wanderspaß im Tagesformat. Was bietet sich also besser an, als so einen Partnerweg mal auszuprobieren? Wir begeben uns auf die Struffeltroute.
Beschreibung der Wandertour
Mit dem SB 63, dem SB 66 oder der Linie 46 erreichen wir ganz unkompliziert die Haltestelle Wanderstation in Roetgen. Hier bieten aufgestellte Wanderkarten und Infotafeln eine erste Orientierung. Los geht’s! Wir überqueren die Hauptstraße und erreichen über einen landwirtschaftlichen Weg die Dreilägerbachtalsperre südlich des Naturschutzgebiets Struffelt. Schon in historischen Karten wurde der 450 Meter hohe Struffeltkopf als Heide- und Hochmoorgebiet inmitten bewaldeter Umgebung gekennzeichnet. Viele einzigartige Pflanzen- und Tierarten leben in diesem einmaligen Biotop – gleichzeitig ist diese Landschaft auch das Wasserzuflussgebiet für die Dreilägerbachtalsperre.
Auf Holzbohlen in die Heide
Nach rund 200 Metern Fußweg durch ein Waldstück bietet uns eine Aussichtsplattform schöne Ausblicke auf die in den Jahren 1909 bis 1911 erbaute Staumauer. Von hier geht es mitten hinein in die Heide- und Moorlandschaft: Auf Holzbohlenwegen durchwandern wir das beeindruckende Biotop. Viele Hinweistafeln entlang der Strecke erklären uns die Besonderheiten der Flora und Fauna, zu denen auch das hohe Pfeifengras mit seinen im Sommer violettgrauen Ähren gehört. So gelangen wir im Laufe der Strecke auf einen geschotterten Forstwirtschaftsweg, der vorbei an sumpfartigen Tümpeln führt. Später geht es durch meterhohen Farn rechts und links unseres nun wieder schmalen Wanderpfades durch eine Furt. Im letzten Drittel der Wanderung entlang des Schleebachgrabens wandern wir durch den schattigen Wald. Hier dachte ich kurzzeitig an meine Levada-Wanderungen auf Madeira – eine schöne Erinnerung.
Weltgeschichte am Wegesrand
Vorbei am Waldlehrpad, dem Waldkindergarten und dem Schwarzwildgehege geht es zum letzten Highlight des Wandertages: der Panzersperre aus dem Zweiten Weltkrieg am Grölisbach. Die Panzersperren wurden ab 1939 auf vielen Kilometern entlang des Westwalls gebaut und wegen ihrer Form auch Höckerlinie oder Drachenzähne genannt. Und ausgerechnet hier gelang es der 3. US-Panzer-Division, Westwall und Staatsgrenze erstmals zu überqueren und den endgültigen Zerfall des Nazi-Regimes einzuläuten. Nach diesem Abstecher in die Geschichte kommen wir wieder am Startpunkt unserer Wandertour an. Wer mag, kann nun noch in Roetgen einkehren oder die Therme besuchen – für die Abrundung eines schönen Wandertags.
Einkehrmöglichkeiten
Der Landgasthof Gut Marienbildchen liegt etwa 15 Gehminuten von der Wanderstation entfernt.
Anfahrt
Linien: SchnellBus SB 63, SB 66, 46
Taktung: halb- bis zweistündlich
Gut zu wissen
Wenn du eine Mehrtagestour planst, kannst du aus Roetgen einfach auf dem Eifelsteig weiterwandern: entweder in Richtung Kornelimünster oder auf der nächsten Etappe nach Monschau.
Information
Region: Eifel |
Strecke: ca. 15,5 km inklusive Zuweg vom Bahnhof zur Staumauer (Höhenmeter: ca. 170 m) |
Dauer: ca. 4 Stunden |
Schwierigkeitsgrad: mittel |
Wegemarkierung: Logos des Eifelsteigs und der Struffeltroute |
52159 Roetgen