Durch den Hürtgenwald
Wandertour in NRW
Highlight der Tour: Zuerst die Laufenburg. Als „Lovenburg“ wurde die Laufenburg wahrscheinlich im 12. Jh. erbaut und gehörte zum Herzogtum Limburg. Im 19. Jh. wurde die Burg „entadelt“, denn seitdem ist sie im Besitz von „bürgerlichen“ Bürger*innen. Zudem der Hürtgenwald. Im Hürtgenwald fand im Kriegswinter 1944/45 eine der großen letzten Verteidigungsschlachten
des Zweiten Weltkriegs statt. Noch lange nach Kriegsende galt Holz aus dem Hürtgenwald wegen der Granatsplitter in der Rinde als unverkäuflich.
Einkehrmöglichkeit
In Schevenhütte gibt es nette Einkehrmöglichkeiten und Schevenhütte ist ein so schönes Dorf, dass man ausnahmsweise auch an eine Einkehr vor dem Start denken könnte. In der Laufenburg kann man tafeln wie die Rittersleute.
Beschreibung der Wandertour
Wir gehen, nachdem wir an der Haltestelle Schevenhütte Kirche ausgestiegen sind, noch 200 Meter die Nideggener Straße weiter. Dann geht es links in die Straße „Am Wittberg“. An einer Bruchsteinmauer sehen wir unsere erste Markierung, den schwarzen Pfeil des Eifelhauptwanderwegs 10a, des Klosterwegs. Nicht irritieren lassen, dem Pfeil soll man nicht folgen, sondern nur den kleinen Pfeilen darunter. Pfeilschnell sind wir im Wald und erreichen in Höhe des Hauses „Am Wirwel“ die pure, waldreiche Natur. Auf einer Infotafel liest man mit Erstaunen eine alte Zustandsbeschreibung der Eifel von 1817: „Man sollte sehen und weinen. Ein Land wie die Eifel, wo es an Raum nicht fehlt. Da heben die Berge von allen Seiten ihre nackten Schädel, welche kein Gesträuch deckt ...“
Diese Zeiten sind Gott sei Dank lange vorbei, der „nackte Schädel“ der Eifel ist schön bewaldet, die Perücke sieht auch ganz hübsch aus. Es geht leicht bergan, aber schnell haben wir die Höhe erreicht und genießen das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. Wir folgen dem Pfeil des Klosterwegs bis zu einem hohen Funkmast. Ist das eine Abhörstation von NSA, BND oder AEG? Egal, wir gehen auf jeden Fall an dem Stahlungetüm links und folgen nun bis zum Ziel in Langerwehe dem Friedrich-Wilhelm-Knopp-Weg, dem Hauptwanderweg 5a. Dieser Zuweg des Eifelvereins verläuft von Schmidt nach Langerwehe. Wieder müssen wir uns daran gewöhnen, quasi gegen die Pfeilrichtung zu wandern. Dieser Weg ist ein ganz besonderer Weg für mich, denn er leitete im Herbst 1997 die Renaissance meiner Wanderleidenschaft ein, es war der erste Wanderweg, den ich damals seit meiner Kindheit wieder gewandert bin. Eine Weile gehen wir auf einem breiten Forstweg mit merkwürdig geriffeltem Profil, teilweise ist er asphaltiert. Dieser Weg ist ein Zeitzeuge der kriegerischen Vergangenheit des Hürtgenwalds, man kann sich gut vorstellen, wie dort vor ungefähr 70 Jahren die Panzer durch den Wald gerollt sind. Der Wald ist geprägt von Monokulturen, entweder mit Fichten oder Buchen, manchmal sieht man auch links und rechts des Weges beide Anpflanzungen gleichzeitig.
Wir erreichen eine Wegkreuzung und halten uns links. Man sollte aber einen kurzen Abstecher zu dem sogenannten Franzosenkreuz machen, etwas rechts vom Weg. Die Aufschrift verrät: "1679 ist alhier ein französischer Offizier ermordet und auch begraben." Wir wandern auf einem sehr schönen Wegabschnitt, denn linker Hand begleitet uns der sich hübsch schlängelnde Rotenbruchbach. Dann müssen wir links abbiegen und es geht noch ein mal für kurze Zeit bergan, Richtung Laufenburg, die sich schon bald mächtig hinter einer Pferdekoppel erhebt. Hinter der Laufenburg verläuft unser Weg mit dem schwarzen Pfeil auf einem hübschen Pfad parallel zum Suhrbach, bis wir die Landstraße er reichen. Auch neben der Straße wandern wir auf einem schmalen Pfad. Schließlich schlüpfen wir durch eine Lücke in der Leitplanke, wechseln auf die andere Straßenseite und dann wird es zum Finale unseres Wegs noch einmal richtig schön. Es geht an Pferdekoppeln vorbei und leicht bergan zum Sportplatz des TuS Langerwehe. Von dort dann bergab an einer trutzigen Kirche vorbei bis zum Bahnhof Langerwehe.
Information
Region: Eifel |
Strecke: 9,9 km (Höhenunterschied: 206 m) |
Dauer: 3 Stunden |
Schwierigkeitsgrad: leicht |
Wegemarkierung: Schwarzer Pfeil „10a", „5a" |
52224 Stolberg (Rheinland)