Die Felsentour in der Rureifel

Wandertour in NRW

Highlight der Tour: Der Stausee von Obermaubach ist ein Paradies für Wasserportfreund*innen. Hier kann man surfen, segeln, rudern, paddeln, Tretboot fahren oder einfach nur am See entlang wandern, einkehren und die Aussicht genießen. Der Stausee wurde 1933-34 als Ausgleichbecken der Rurzuflüsse erbaut und dient seit 1969 auch der Stromgewinnung. Die Trinkwasserentnahme wurde 2013 eingestellt.

Einkehrmöglichkeit

"Gut Kallerbend" in der Nähe des Bahnhofs Zerkall, durchgehend geöffnet, Ruhetage: Montag und Donnerstag. Direkt am Haltepunkt Obermaubach bietet sich die Gaststätte "Strepp am See" an. Neben den üblichen Kölner und Eifeler Bierspezialitäten gibt es internationale Spitzen-Brauerei-Produkte aus Belgien und Bayern. Am andere Ende der Staumauer gibt es weitere Einkehrmöglichkeiten.

Familien-Variante

Abkürzung mit kleineren Kindern: Ab Zerkall wieder in die Rurtalbahn steigen. Für Kinder empfehlenswert: der Felsenabschnitt auf dem Buntsandsteinweg.

Beschreibung der Wandertour

Wir starten am Haltepunkt Obermaubach und wandern in die dem See entgegengesetzte Richtung. Zunächst geht es am Parkplatz des Seerestaurants vorbei und an den Gleisen der Rurtalbahn entlang. Unser Weg steigt gemächlich an und führt in weit ausladenden Schleifen den Berg hinauf, die Steigung ist moderat.

Schnell haben wir an Höhe gewonnen und unser Wegabschnitt trägt schon bald zu Recht den Namen „Panoramaweg“, denn immer wieder ergeben sich großartige Blicke über den Stausee Obermaubach und die hügelige Eifellandschaft. Wir laufen an der Gerda-Rössler-Hütte vorbei und erreichen auf einem Felssporn eine Waldkapelle. Um die Kapelle herum wird es schon recht felsig und wir beginnen zu erahnen, warum unser Weg „Felspassage“ heißt. Eine regionale Sage ist auf einer Infotafel an der Waldkapelle zu lesen, in der es um die Gräfin Alveradis und ihren sadistischen Mann Wilhelm geht.

Während ich in Halbhanglage weitergehe, überlege ich, warum die Rureifel eigentlich nicht Rurschweiz heißt? Jede Ansammlung von Hügeln in Deutschland nennt sich Schweiz, man denke nur an die Holsteinische Schweiz. Die steil aufragenden Felswände im Rurtal würden sich dagegen hervorragend für helvetische Assoziationen eignen.

Wir gehen eine gute Weile auf dem Weg Nummer 07 weiter, schließlich geht es noch einmal ein wenig bergan und wir stehen unter einem gewaltigen Felsbrocken. Das ist der Hinkelstein 1. Ich vermute aber, der Hinkelstein 1 wäre selbst für den starken Obelix zu schwer, denn dieser Fels ist ein ordentlicher Brocken. Schon bald sehen wir die ersten Häuser von Nideggen. Es ist aber etwas schade, vor allem weil unser Weg „Felsenpassage“ heißt, dass wir einen spektakulären Felsenweg verpasst haben. Ich schlage daher vor, nach der Waldkapelle eine Wegalternative zu nehmen. Man folgt einen Kilometer hinter der Kapelle links abgehend einem schmalen Pfad mit der gelb-blauen Markierung „Buntsandstein-Route“. Dieser Weg verläuft recht abenteuerlich durch spektakuläre Felsformationen. Und ab den ersten Häusern von Nideggen kann man dann wieder mit unserer Markierung „07“ wandern.

Wir gehen unterhalb von Nideggen einen wunderbaren Hohlweg hinunter. Immer wieder kann man das Pfeifen der Rurtalbahn hören, ein mittlerweile vertrautes Geräusch bei unserer Wanderung durch die Rurschweiz, die früher Rureifel hieß. Wir wandern durch Wälder bergab und laufen schließlich an einem Bauernhof vorbei. Am Haltepunkt Zerkall überqueren wir die Gleise der Rurtalbahn und machen uns auf den Rückweg nach Obermaubach. Wir gehen an der Bahntrasse entlang – man sollte allerdings nicht den asphaltierten Radweg nehmen, sondern den schönen Pfad direkt an den Weiden mit den Longhornrindern. Schon bald haben wir das Gut Kallerbend erreicht und überqueren eine Rurbrücke. Am anderen Ufer erwartetet uns eine Mariengrotte, umgeben von einem prächtigen Felsenensemble. Wir laufen weiter durch das Tal der Rur und wechseln schon bald wieder die Uferseite. Wir wandern über eine filigrane Bogenbrücke, die nur Fußgänger*innen und Radler*innen vorbehalten ist und sogar ein klein wenig schaukelt, wenn man hinüber auf die andere Uferseite geht.

Wir überqueren ein weiteres Mal die Gleise der Rurtalbahn. Spontan würde man gerne dem Hinweisschild zum Seerestaurant mit seinen leckeren Hopfen-Spezialitäten folgen. Aber unsere Markierung „07“ führt uns hinauf in den Wald auf einen sehr schönen Weg. Durch den Wald und am Waldrand entlang geht es weiter, bis wir einen Waldspielplatz erreichen und schon bald direkt am See weiterlaufen. Das ist schon die Zielgerade unserer Wanderung in der Rurschweiz und bald haben wir wieder den Haltepunkt von Obermaubach erreicht.

Region:
Eifel
Strecke:
12 km
Dauer:
3,5 Stunden
Schwierigkeitsgrad:
mittel
Wegemarkierung:
Durchgehend markiert mit einer schwarzen „07“ auf weißem Grund.
Kreuzau, Obermaubach Bf

52372 Kreuzau
Teilen