Auf dem Ne­an­der­land­steig

Wan­der­tour in NRW

High­light der Tour: Am Un­ter­ba­cher See ist man nicht nur in sei­ner ei­ge­nen Ba­de­wan­ne Ka­pi­tän, son­dern tat­säch­lich auch auf einem rich­ti­gen See. Was­ser­sport wird am Un­ter­ba­cher See groß­ge­schrie­ben, man kann dort se­geln ler­nen, den Sport­boot­füh­rer­schein ma­chen, baden, sur­fen, an­geln, Floß fah­ren. Man kann cam­pen, gril­len, Mi­ni­golf spie­len und fragt sich ir­gend­wann, warum man immer viel Geld aus­ge­ge­ben hat, um in fer­nen Län­dern Ur­laub zu ma­chen.

Ein­kehr­mög­lich­keit

Se(h)Re­stau­rant am Un­ter­ba­cher See: Täg­lich und durch­ge­hend ab 12.00 Uhr kann man sich in die­ser Gast­stät­te di­rekt am Boots­ha­fen stär­ken.

Be­schrei­bung der Wan­der­tour

Die Bus­hal­te­stel­le „Hil­den Hül­sen“ ist zu­gleich der Be­ginn der of­fi­zi­el­len Etap­pe des Ne­an­der­land­steigs. Der Ne­an­der­land­steig ist ein Weit­wan­der­weg im Kreis Mett­mann, man muss kor­rek­ter sagen: um den Kreis Mett­mann herum. Auf ins­ge­samt 230 Ki­lo­me­tern wird die Re­gi­on zwi­schen Rhein und Nie­der­ber­gi­schem Land durch­wan­dert. Aber: Einem Ne­an­der­ta­ler wer­den wir auf der Etap­pe zwi­schen Hil­den und Er­krath nicht be­geg­nen, eher unter Um­stän­den dem See­unge­heu­er Nes­sie, denn wir wan­dern an ei­ni­gen Seen vor­bei.

Ab der Bus­hal­te­stel­le fol­gen wir dem knall­ro­ten Zei­chen des Ne­an­der­land­steigs und gehen par­al­lel zur Ei­sen­bahn­tras­se. Da dort fast nur Gü­ter­zü­ge ver­keh­ren, hört man sehr deut­lich, wenn ein Zug vor­bei­rum­pelt. Wir un­ter­que­ren diese Ei­sen­bahn­tras­se und er­rei­chen schnell den Men­zel­see und eine traum­haf­te Brü­cke. Auf die­ser Brü­cke hat man einen tol­len Aus­blick über den Men­zel­see.

Nach we­ni­gen Hun­dert Me­tern am See er­rei­chen wir schon das nächs­te grö­ße­re Ge­wäs­ser: Der Elb­see ist im Ver­gleich zum Men­zel­see un­gleich grö­ßer und im wahrs­ten Sinne des Wor­tes eine Brut­stät­te für un­zäh­li­ge Vo­gel­ar­ten. Da wir diese nicht beim Brü­ten, Bal­zen und Nach­den­ken stö­ren soll­ten, ist das Schwim­men, Baden und Plan­schen in dem ehe­ma­li­gen Bag­ger­see ver­bo­ten. Nur Tau­chen ist er­laubt – unter Was­ser wird ja nicht ge­brü­tet. Aber es ist Vor­sicht ge­bo­ten, sonst kann man harm­lo­se dick­lei­bi­ge Tau­cher schnell für Nes­sie am Ne­an­der­land­steig hal­ten.

Wir ver­las­sen die Ge­sta­de des Elb­sees und nä­hern uns einem Bau­ern­hof, dem Hol­ten­hof. Das Be­loh­nungs­bier nach einer Wan­de­rung ist hin­läng­lich be­kannt. Aber am Hol­ten­hof kann man sich für die bis­her ge­leis­te­ten Wan­der­ki­lo­me­ter mit einem Glas oder einer gan­zen Fla­sche Milch be­loh­nen. Erst die Glas­fla­sche am Au­to­ma­ten zie­hen, dann an der Milch­tank­stel­le zap­fen, das ist auf jeden Fall super. Prost, der Milch­bart ist am Hol­ten­hof ga­ran­tiert.

Wir wan­dern wei­ter durch ein Wäld­chen und über­que­ren die A 46 in der Nähe des Hil­de­ner Kreu­zes. Das ist ein schö­ner Mo­ment der Ent­schleu­ni­gung, die­ses Au­to­bahn­ge­wim­mel zu Fuß zu über­que­ren. Wir gehen dann am schö­nen Esels­bach ent­lang, bis wir den Un­ter­ba­cher See sehen. Schon wie­der ein See, könn­te man den­ken, das ist ja wie in Finn­land hier. Der Un­ter­ba­cher See liegt auf Düs­sel­dor­fer Ge­biet, das ist ty­pisch für den Ne­an­der­land­steig, den be­nach­bar­ten Städ­ten des Krei­ses Mett­mann wie Essen, So­lin­gen, Wup­per­tal, Hat­tin­gen und eben Düs­sel­dorf einen kur­zen Be­such ab­zu­stat­ten. Wir gehen auf schö­nen Wegen di­rekt am See ent­lang, er­rei­chen das Strand­bad und kön­nen uns dort ver­wöh­nen las­sen. Bei schö­nem Wet­ter und einem Glas Bier, Wein oder Latte Mac­chia­to (Milch haben wir doch genug ge­trun­ken!) kommt schnell Ur­laubs­stim­mung auf.

Dann geht es noch ein wenig durch das Na­tur­schutz­ge­biet „Un­ter­ba­cher See“, wir que­ren eine Land­stra­ße und wan­dern durch den Düs­sel­dor­fer Stadt­teil Un­ter­bach hin­auf bis auf eine alte Rö­mer­stra­ße. Wir haben mitt­ler­wei­le ganz schön an Höhe ge­won­nen, so­zu­sa­gen den höchs­ten Punkt die­ser doch eher fla­chen Etap­pe er­reicht. Und dann soll­te man sich mal nach rechts, Ent­schul­di­gung, nach Süden, wen­den. Und schon er­bli­cken ge­neig­te Neanderlandsteig-​Wandernde in der duns­ti­gen Ferne, mit einem Bein so­zu­sa­gen noch in Düs­sel­dorf ste­hend, den – Trom­mel­wir­bel – Köl­ner Dom. Das her­aus­ra­gends­te Bei­spiel go­ti­scher Ar­chi­tek­tur, das Prunk­stück des Rhein­lands. So schön kann Wan­dern sein!

Kurze Zeit spä­ter gehen wir leicht berg­ab durch ein fan­tas­ti­sches Wald­ge­biet auf einem spek­ta­ku­lä­ren san­di­gen und schma­len Pfad. Das Na­tur­schutz­ge­biet ist nach der Düs­selaue be­nannt, und diese Düs­sel wer­den wir auf Er­krather Stadt­ge­biet auch er­rei­chen. Vor­her müs­sen wir aber noch die S-​Bahn-Strecke zwi­schen Düs­sel­dorf und Er­krath über­que­ren und er­ha­schen einen Blick auf die Sky­line der Lan­des­haupt­stadt, fast so schön wie der Dom­blick kurze Zeit zuvor. Der Ne­an­der­land­steig führt dann am Fuß­ball­platz des SSV Er­krath 1919 vor­bei. Wenn man sonn­tags zwi­schen 15.00 und 17.00 Uhr dort vor­bei­wan­dert, kann man viel­leicht das Sieg­tor gegen Ver­ei­ne wie SV Wers­ten 04 und FC Maroc Düs­sel­dorf be­ju­beln.

Wir wan­dern fluss­auf­wärts an der Düs­sel ent­lang bis zur Mor­per Allee. Dort ist das of­fi­zi­el­le Ende un­se­rer Neanderlandsteig-​Etappe. Wir gehen rechts ent­lang der Mor­per Allee bis zum Bahn­hofs­platz auf dem Zuweg des Ne­an­der­land­steigs zum Er­krat her Bahn­hof, wo un­se­re Wan­de­rung endet.

Re­gi­on:
Rhein­land
Stre­cke:
15,3 km (Hö­hen­un­ter­schied: 213 m)
Dauer:
4 Stun­den
Schwie­rig­keits­grad:
mit­tel
We­ge­mar­kie­rung:
„Ne­an­der­land­steig"
Hül­sen, Hil­den

40721 Hil­den
Tei­len